Wer in Michael Schmidt-Salomons «Philosophie der Gelassenheit» über ein paar Ungereimtheiten und Widersprüche hinweglesen kann, entdeckt eine Fülle überlegenswerter Thesen, die dabei helfen können, sich und das Leben, etwas weniger ernst zu nehmen. Und das - finde ich - ist schon mal gar nicht so schlecht.
Vieles ist Zufall
In acht Lektionen skizziert der deutsche Philosoph den Weg zu einer entspannten Haltung in einer angespannten Welt. So schlägt er etwa vor aufzuhören, sich seine Erfolge und Misserfolge selber zuzuschreiben. Vieles sei Zufall, meint Schmidt-Salomon: der Geburtsort, die Eltern, die Zeitumstände. Daher sei übertriebener Stolz auf eigene Leistungen genauso wenig am Platz, wie übermässige Scham oder endlose Schuldgefühle für begangene Fehler. Wer sich und anderen mit mehr Verständnis begegne, und Entscheide nicht aus der heutigen Warte be- oder gar verurteile, habe einen liebevolleren Blick auf die Welt. Wer sich vom Bild des «grandiosen Ich» verabschiede und nicht immer alles richtig machen wolle, habe deutlich mehr vom Leben, schreibt er.