Mein Sohn ist jetzt sechs Jahre alt. Das nicht gerade dünne Buch mit Michels gesammelten Erlebnissen «musste» ich ihm nun bereits zum vierten Mal erzählen. Und wir fanden es alle beide alles andere als langweilig.
Und klar ist das alles andere als ein Geheimtipp. Aber diesen Kinderbuchklassiker habe ich erst als Erwachsener kennengelernt. Aus was für Gründen auch immer war er nicht Teil meiner Kindheit – was zwar etwas schade ist, aber meine Freude daran nicht im Geringsten schmälert.
Muss man gelesen haben
Also erlaube ich mir zu sagen: Michel muss man gelesen und noch besser: erzählt haben – oder eben zu hören bekommen. Auch wenn die Geschichte in der Wende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert angesiedelt ist, in einem Weiler irgendwo in Schweden, mit natürlich auch damaligen kulturellen und gesellschaftlichen Umständen; auch wenn die eine und andere Figur etwas holzschnittartig erscheint, und auch wenn manche Formulierungen immer wieder vorkommen, vor allem im Sammelband mit allen drei Bänden. Zwischen Lachen, Weinen und viel warmem Gefühl im Herz bringen Astrid Lindgrens episodisch erzählte Geschichten rund um den sechs- bis siebenjährigen Bauernjungen das meiste mit, was ein Buch leisten sollte.