«Ich war damals Fahnder bei der Kriminalpolizei. Auf einem meiner letzten Einsätze habe ich etwas erlebt, was ich nie vergessen werde. Es war kurz vor Weihnachten, und ich war auf Patrouille an der Zürcher Bahnhofstrasse unterwegs. Dort stand ein Mann der Heilsarmee, er sammelte Spenden für Obdachlose. Der Mann sprach mich an: ‹Kennst du mich nicht?› Ich schaute ihn an, aber ich erkannte ihn tatsächlich nicht. Da sagte er: ‹Du hast mich doch x-mal eingebuchtet.› Da wurde mir klar, wer das war. Es war ein Mann mit einer langen, kriminellen Laufbahn, von Diebstahl über Einbruch und Drogen, er hatte praktisch alles schon gemacht. Er fragte mich, ob ich Gott kenne, und ich sagte: ‹Ja, aber vielleicht kenne ich ihn nicht so gut wie du.› Er erzählte mir, dass ihn Jesus führe und leite. Diese Begegnung hat mir Mut gemacht. Für Menschen auf der schiefen Bahn bete ich nun noch intensiver als zuvor, denn ich weiss: Für Jesus ist niemand verloren, und Gott erhört das Gebet.»
Paul Zaugg, 91, ist ehemaliger Fahnder bei der Kriminalpolizei und Mitglied des Kirchenkreises 3 der Kirchgemeinde der Stadt Zürich.