Die Kirchenglocken läuten. Kinder rennen an Markus Widmer vorbei zu ihren wartenden Müttern. Markus geht entlang des Dorfbachs in Richtung Bleiche, wo er sich von seinem Freund verabschiedet, der sein Zuhause nun bereits erreicht hat. Er verlässt die Strasse und folgt weiter dem Bach, direkt in den noch kahlen Wald. «Das ist spannender», sagt er, «und eine Abkürzung.»
Wenn Markus Widmer der Hunger plagt, schafft er seinen Heimweg in einer halben Stunde. Meist ist er aber eine Stunde nach Schulschluss um halb zwölf noch unterwegs. Einmal, beginnt er über den Waldboden stapfend zu erzählen, habe er beobachten können, wie ein Helikopter Gerätschaften und Seilbahnteile der Niederurnen-Morgenholz-Seilbahn transportiert habe. Der Heli habe bei der Revision der Luftseilbahn geholfen, sagt er und bleibt stehen. Mit seinen übergrossen Handschuhen klaubt er einen Zweig aus dem Gehölz. «Da hinten.» Er deutet mit seinem Zweig über den Bach und schiebt sich die Mütze aus dem Gesicht. «Siehst du das gelbe Haus? Das ist das Maschinenhaus. Wenn sie drinnen einschalten, kommt unten Wasser raus.»