Im Lochbach lockt das Seelenbad im Grünen

Seelentankstelle

Wer vom Oberburger Lochbach entlang der Emme Richtung Hasle spaziert, erlebt die belebende Kraft der Natur besonders intensiv. 

Der Lochbach liegt nahe bei Oberburg am rechten Emmeufer, gehört politisch aber zum nördlich gelegenen Burgdorf. 1671 erhielt ein gewisser Johann Dysli von der Burgdorfer Obrigkeit die Erlaubnis, im Lochbach ein Bad zu betreiben. Nach mehreren Umbauten präsentiert sich das Lochbachbad heute als fast landschloss-ähnliche Anlage mit Torbau und Turm; der Komplex umgibt hufeisenförmig einen gemütlichen Innenhof mit Kastanienbäumen und einem romantisch bemoosten Springbrunnen.

Wir präsentieren: Seelentankstellen

Wir alle kennen Orte, an denen wir im Alltag kurz innehalten und neue Energie schöpfen können. Oder Tätigkeiten, die uns beruhigen, erden und mit neuem Schwung weitermachen lassen. Die Berner Redaktionsmitglieder von «reformiert.» erzählen in dieser herbstlichen Serie von ihren persönlichen Seelentankstellen. Lassen Sie sich überraschen oder inspirieren! Weitere Beiträge finden Sie unten verlinkt.

An der hofseitigen Front des Turmes hängt, vor Witterung durch ein kleines Vordach geschützt, die kunstvoll geschnitzte, rund 350-jährige Figur eines lächelnden Mannes, aus dessen Kopf übergross ein Geweih spriesst. Man nennt diese Figur den Lochbachgränni. Erscheinung und Name deuten unmissverständlich auf Cernunnos, den keltischen Vegetationsgott mit dem Hirschgeweih.

Es spriesst und schlingt

Der Lochbach ist wahrhaftig ein Ort der Vegetation. Hier wuchert, schlingt und rankt der Auenwald besonders üppig; im Sommer, wenn er belaubt ist, wenn die Mücken schwirren und die grünen Tümpel geheimnisvoll schimmern, könnte man sich fast im tropischen Regenwald wähnen. Wer hier unter einem Baum sitzt, hört den Herzschlag der Natur, wird eins mit ihr und lädt sich auf mit grüner Kraft.