Der Garten diente der Familie von Meiss viele Jahre als privater Lebensraum. «Hier liefen die Kinder im Winter Schlittschuh», erzählt sie und zeigt auf den Weiher, auf dem in diesem Moment eine Ente landet. Die Frau im blauen Samtblazer, der mit der Farbe ihrer wachsamen Augen korrespondiert, scheint alles auf einmal wahrzunehmen.
Geboren wurde von Meiss 1955 in Wetzikon. Nach dem Psychologie-Studium bildete sie sich in Psychotherapie weiter und arbeitet seit 40 Jahren in eigener Praxis als Psychotherapeutin in Winterthur, jetzt noch halbtags. «Ich mag die konzentrierte, ganz gegen innen gerichtete Arbeit», sagt sie.
Ins Weiertal zog sie einst zu ihrem Ehemann Rick von Meiss, der das alte Landgut mit einer Hektare Land in den 80er-Jahren erwarb. Zuerst fühlte es sich für die junge Städterin nach etlichen Jahren an der Rämistrasse in Zürich wie ein Kulturschock an, gibt sie lächelnd zu. Doch dann verliebte sie sich in die Natur. Ihr Mann war Hausarzt, daneben kümmerte er sich um den Garten, was er auch heute im Pensionsalter noch leidenschaftlich tut. Er pflanzte die zahlreichen Bäume, darunter auch zahlreiche alte Sorten. «Hier war noch nie ein Gärtner am Werk», sagt von Meiss.
Heute ziehen die Ausstellungen viele Tausende Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz an. 2018 wurde Maja von Meiss mit dem Kulturpreis der Stadt Winterthur ausgezeichnet. Dafür, dass sie Kunst und Natur zu einem wunderbaren Gesamtkunstwerk zu verbinden weiss.