Grosse Menschen müssen den Kopf einziehen, wenn sie von der Augustinergasse her die drei Stufen hinuntersteigen. Etwas Demut schadet nicht, denn hinter der Glastür eröffnet sich eine Welt voller Wunder.
Es gibt sogar Passanten, die eintreten und sich vor einer Christusikone bekreuzigen, als wären sie hier in einem Heiligtum oder einer Kirche. Andere kommentieren vor dem Schaufenster spöttisch: «Hier kannst du dir einen Jesus kaufen.»
Einheimische nennen den aus der Zeit gefallenen Ort «die Ikonenecke». Sie liegt zwischen St. Peter und Augustiner, also zwischen einer reformierten und einer christkatholischen Kirche. Die Lage markiert ein unscheinbares Geschäftsschild aus Kupferblech, das den Heiligen Georg zeigt; der Drachentöter ist eine der wichtigsten Figuren der orthodoxen Heiligenverehrung. Sein Bild wird umrahmt vom Schriftzug «Galerie Ypsilon».