Das Reformationsjubiläum soll gebührend gefeiert werden

Berner Synode

Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn werfen für das Reformationsjubiläum 2028 1,5 Millionen auf. Gespart werden soll dagegen bei der BEA und der Hochzeitsmesse Josy.

Am 7. Februar 2028 wird es genau 500 Jahre her sein, dass Bern die Reformation angenommen hat. Dies will die Reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn (Refbejuso) gebührend feiern. Die Synode bewilligte einen Kredit von 1,5 Millionen Franken für die Jubiläumsfeierlichkeiten, welche sie gemeinsam mit dem Verein «Berner Reformationsjubiläum 2028» plant. Dessen Präsidentin ist Staatsarchivarin Barbara Studer, Synodalratspräsidentin Judith Pörksen Roder ist Vizepräsidentin.

An der Synode wurde das Festkonzept vor- und zur Diskussion gestellt. Es beinhaltet bislang fünf Teilprojekte. Innerhalb derer sollen Podiumsgespräche und ein Kirchenfest in Bern stattfinden sowie Kunstprojekte von Lukas Bärfuss und Thomas Hirschhorn gezeigt werden. Weiter sollen Bildungsmedien zur Reformation für Kinder, Jugendliche und Erwachsene entwickelt, die Kirchgemeinden bei der Umsetzung eigener Projekte mit Reformationsbezug unterstützt und Besuche im Internationalen Reformationsmuseum in Genf angeboten werden.

Plus in der Rechnung und neues Synodalratsmitglied

Die Jahresrechnung 2024 der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn schliesst mit einem Ertragsüberschuss von gut 2,8 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein kleines Defizit von rund 232'000 Franken. Das positive Resultat hat zum Teil unerfreuliche Ursachen: So konnten Stellen für Pfarrpersonen und bei den Gesamtkirchlichen Diensten nicht besetzt werden, wodurch die Personalkosten geringer ausfielen. Weiter regelte die Synode die Nachfolge für die im Februar verstorbene Synodalrätin Renate Grunder. Die Synode wählte den von der Fraktion GOS (Gruppe Offene Synode) vorgeschlagenen 54-jährigen Apotheker Dr. phil. Andreas U. Schmid aus Bern.

Im Konzept wird darauf verwiesen, dass im Zuge der Reformation «viel Unrecht geschehen ist, namentlich im Leid, das den Täuferinnen und Täufern zugefügt wurde.» Dieses Bewusstsein wurde in der Diskussion gelobt, es wurde aber angemahnt, auch die Rolle der Katholiken und anderer Glaubensgemeinschaften nicht zu vernachlässigen. Das Jubiläum solle mit Bescheidenheit und auch selbstkritisch begangen werden. 

Weiter solle ein Akzent auf den Bildungsauftrag der Kirche gelegt werden, da dies eine reformierte Tradition sei und gerade auch in der Kirchlichen Unterweisung vermittelt werden solle. Auch eine frühzeitige Information der Kirchgemeinden wurde gefordert, damit sich diese ihrerseits auf das Jubiläum vorbereiten können.

Kein Auftritt mehr an der BEA…

Ab 2026 verzichtet Refbejuso auf Messeauftritte. Dies hat Refbejuso gemeinsam mit der römisch-katholischen und der christkatholischen Landeskirche entschieden. Der Entscheid betreffe besonders den Auftritt an der BEA, welcher den grössten Teil des Messebudgets beansprucht. «Die Auswertungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die hohen finanziellen und personellen Ressourcen, die für einen erfolgreichen Messeauftritt erforderlich sind, in keinem Verhältnis zum erzielten Nutzen stehen», so Refbejuso.

Es habe sich gezeigt, dass eine Reduktion der Kosten auch mit einer verminderten Qualität der Messeauftritte einhergehe. Mit einem solchen Auftritt liessen sich die gesetzten Ziele nicht erreichen. In Zukunft sei zudem mit weiter steigenden Kosten für Standbau, Nebenkosten, Sicherheit und zusätzlichen Auflagen zu rechnen.

… oder nur noch ein Programmpunkt

Offen sei, ob Refbejuso vielleicht mit einem einzelnen Programmpunkt an der BEA weiterhin vertreten sein werde, sagte Synodalratspräsidentin Judith Pörksen Roder an der Synode. Eine entsprechende Offenheit seitens der BernExpo AG bestehe. Der Gottesdienst zur Eröffnung der neuen Festhalle, den die drei Landeskirchen dieses Jahr ebenfalls auf Einladung der BernExpo AG ausrichten durften, sei sehr gut angekommen.

Den Ausstieg aus den Hochzeitsmessen hat der Synodalrat allerdings noch nicht definitiv entschieden. Die Teilnahme an der Hochzeitsmesse Josy habe sich als unbefriedigend erwiesen, sagte Pörksen Roder, da dort der Fokus auf Mode, Dekoration und Fotografie liege. An regionalen Messen wie zum Beispiel Gewerbeausstellungen, könnte die Präsenz von Refbejuso sinnvoller sein. Oft seien die Kirchgemeinden dort bereits engagiert. Refbejuso wolle darum die Kirchgemeinden in ihrer Öffentlichkeitsarbeit stärker unterstützen, einerseits mit Know-How, andererseits mit Werbematerialien. 

Der definitive Entscheid soll noch in diesem Jahr getroffen werden.