Bruno Schneider weiss über Berufsmusiker und ihren Ruhestand einige Geschichten zu erzählen: die vom Hornisten, der sein Instrument am Tag der Pensionierung in einem See versenkte. Oder die vom Tubisten, der seine Tuba mit einer Walze plattmachte und sie sich an die Wohnzimmerwand hängte. «Aber das sind Ausnahmen», sagt Schneider und lacht. «Bei Orchestermusikern läuft es meist so: ein letztes Konzert, viel Applaus, ein Blumenstrauss, und alles ist vorbei.»
Für viele kommt dann die grosse Leere. Schneider ist selbst Musiker, jahrzehntelang spielte er als renommierter Solohornist, erst in der Zürcher Tonhalle, dann in Konzerthallen weltweit. Zusätzlich lehrte er an Hochschulen, zuletzt in Genf und in Freiburg im Breisgau.