Im Film «Mein Name ist Eugen» spielen Sie Fritz Bühler, den König der Lausbuben. War das eine Rolle, die Ihnen auf den Leib geschneidert ist?
Beat Schlatter: Ja, das war eine absolute Paraderolle. Regisseur Michael Steiner hat mir gesagt, ich sei seine Traumbesetzung.
Waren Sie früher selbst ein Lausbub?
Der Dorfpolizist hätte mit verbundenen Augen zu uns nach Hause gefunden – so oft musste er kommen.
«Mein Name ist Eugen» wird auch nach 70 Jahren gelesen. Was macht den Reiz des Buches aus?
Die Hauptfiguren tun Dinge, die wir uns im echten Leben nicht trauen, von denen wir aber träumen. Das macht die Geschichte spannend. In anderen Filmen, an denen ich mitgewirkt habe, war es ähnlich. Nehmen wir «Katzendiebe»: Damals war ich Musiker, und unser Übungsraum kostete 150 Franken im Monat. Wir hatten keine Ahnung, wie wir das Geld auftreiben sollten. Also kamen wir auf die Idee, Katzen zu stehlen, sie im Übungsraum einzusperren und Finderlohn zu kassieren, wenn die Besitzer sie suchten. Irgendwann funktionierte das nicht mehr. In der Fiktion kann man solche Ideen weiterspinnen. So auch bei den vier Buben in «Mein Name ist Eugen». Sie brechen aus, um den König der Lausbuben, ihren Helden, zu finden.